Forum 1: "Robotik & Sensorik im Gesundheitswesen"
Wissenschaftlicher Referent Fachreferat Gesundheitsforschung und Biotechnologie Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) GmbH im Haus der Forschung, München (Präsentation als PDF downloaden) Europa-2020-Strategie – Förderprogramme für Telemedizin
Zum 1. Januar 2014 ist das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizon 2020, gestartet. Seine Laufzeit beträgt sieben Jahre und es verfügt über ein Budget von rund 80 Milliarden Euro. Das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation ist Teil der Europa-2020-Strategie. Es vereint erstmals Forschung und Innovation. Durch intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum möchte es Europa im internationalen Wettbewerb nach vorne bringen und dazu beitragen, wirtschaftliche Krisen zu überwinden. Zudem soll es den Arbeitsmarkt ankurbeln. Um dies zu erreichen, deckt ein spezifisches Programm – Horizon 2020 – die gesamte Innovationskette ab, von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung. Das Ziel, aus exzellenter Forschung marktfähige Produkte zu generieren, macht es nicht nur für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessant, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Vereinfachungen in administrativer Hinsicht gegenüber dem Vorgängerprogramm FP7 machen es darüber hinaus attraktiv. Die drei Säulen des neuen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation der EU Horizon 2020 besteht in erster Linie aus drei Säulen: 1. Exzellente Wissenschaft 2. Industrielle Führungsrolle 3. Gesellschaftliche Herausforderungen Die erste Säule bündelt Fördermaßnahmen, die die Exzellenz in der Wissenschaft steigern sollen. Die zweite Säule zielt auf die industrielle Führungsrolle der EU ab. In der dritten Säule schließlich finden sich Ausschreibungen zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Neben Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind auch Unternehmen aufgerufen, innovative Projektideen einzureichen. Insbesondere für kleine und mittlere Betriebe gibt es spezifische Fördermöglichkeiten. Auch im Bereich der Robotik und Sensorik im Gesundheitswesen werden zahlreiche Themen ausgeschrieben. Die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) informiert über Chancen, die sich hier für Wissenschaftler und Unternehmer bieten. Eric Bourguignon
Éric Bourguignon is a French trained economist, specialised in Management of Innovation and Knowledge, as well as in Research policy. Since more than 10 years he works in the EU funding scene for R&D. He has worked with molecular biologists, robotic engineers or even physicists in different roles from EU project management up to EU funding advisor. He has worked in France, UK and Germany. At the Bavarian Research Alliance in Munich (BayFOR GmbH), he is the specialist for ICT technologies applied to Health. This includes robotic and AAL solutions. He has a keen eye on the relevant funding tools for different R&D projects, and a solid port-folio of contacts to complete consortia when necessary. |
|
Leitung des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Interaktion Institut für Informatik, LFE Medieninformatik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München (Präsentation als PDF downloaden) The Quantified Weaker Self: Sensorik als Motivationsfaktor im Freizeitsport.
Mit dem Einzug von Sensorik in Smartphones und der Verbreitung von Pulsuhren und Schrittzählern haben wir immer mehr Möglichkeiten, unsere eigene Aktivität zu überwachen und zu quantifizieren. In Verknüpfung mit darauf abgestimmten sozialen Medien, wie Endomondo oder Runtastic kann das gewaltige Auswirkungen auf das persönliche Aktivitätsniveau haben. Ausgehend von der eigenen Entwicklung vom Gelegenheitsläufer zum Triathleten beleuchtet der Vortrag verschiedene Aspekte dieser Verwendung von Sensorik von der Erfassung der Daten über Fragen der Privatsphäre und messbarer Trainingsziele bis hin zu existierenden Motivationsmechanismen und aktuell dazu verfolgten Forschungsansätzen. Prof. Dr. Andreas Butz
Andreas Butz ist Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Interaktion und Direktor des Instituts für Informatik an der LMU München. Er hat dort die Studiengänge Mensch-Computer-Interaktion und Medieninformatik mit Vertiefungsfach Mensch-Maschine-Interaktion aufgebaut und ist Autor zweier Grundlagen-Lehrbücher über Mensch-Maschine-Interaktion und Medieninformatik. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich computerisierter Alltagsumgebungen, wofür er 2007 auch den Alcatel-Lucent Forschungspreis Technische Kommunikation erhielt. |
|
Molekulare Neurologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen Sensor-basierte Ganganalyse beim Parkinson Syndrom: Objektive Bewertung von Bewegungserkrankungen?
Neuro-Muskulo-Skeletale Bewegungserkrankungen, sowie durch Herz-Kreislauf bedingte Bewegungseinschränkungen sind für ca. 20% der Gesamtkosten des Gesundheitssystems verantwortlich. Patienten mit einer Bewegungserkrankung leiden insbesondere unter der Einschränkung ihrer Lebensqualität durch die Beeinträchtigung ihrer Mobilität und Autonomie. Die Diagnostik von Bewegungserkrankungen beruht nach wie vor primär auf der klinischen Untersuchung durch den Arzt und ist daher abhängig von dessen Erfahrung und Verfügbarkeit. Bei chronischen Bewegungserkrankungen wie dem Parkinson-Syndrom sind Konzepte zum Langzeitmonitoring nur begrenzt vorhanden und dienen primär dem Kontakt mit dem Patienten außerhalb der Vorstellungen beim Bewegungsspezialisten. Die so eingeschränkte kontinuierliche Betreuung chronischer Bewegungserkrankungen stellt die aktuellen Versorgungskonzepte des Gesundheitssystems Sektoren übergreifend vor eine große Herausforderung. Neue Technologien im Bereich der integrierten, tragbaren Bewegungssensorik – sogenannte „wearable sensors“ – finden zunehmend Einzug in die Diagnostik und das Therapiemonitoring chronischer oder traumatisch bedingter Bewegungserkrankungen. Die Bewegungseinschränkung und insbesondere die Gangstörung sind charakteristisch für das Parkinson-Syndroms (PS). Der Gang selber stellt im Vergleich zu anderen Bewegungen eine sehr stereotype Bewegungsabfolge dar, die einer sensor-basierten Bewegungsanalyse große Möglichkeiten bietet, automatisiert und mobil objektive Gangparameter und Charakteristika zu erfassen und zu quantifizieren. Seit mehreren Jahren entwickeln wir unterstützt durch die Bayerischen Forschungsstiftung und die FAU Erlangen-Nürnberg (Emerging field initiative), gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mustererkennung (Prof. B. Eskofier) und der Firma AstrumIT GmbH ein neues Medizintechnik-System: eGaIT - eingebettete Ganganalyse mit Intelligenter Technologie. eGaIT ist in der Lage, den menschlichen Gang automatisiert und mobil zu analysieren und objektiv zu charakterisieren. Durch den Einsatz von tragbarer Sensortechnologie und automatischen Mustererkennungsverfahren ist es uns gelungen, ein medizintechnisches Analysesystem zur besseren Diagnostik, zur Unterstützung von Therapieentscheidungen und Erfassung des Therapieerfolges, sowie zur Optimierung der Versorgung von Patienten mit Parkinson-Syndrom zu etablieren. Über 600 Patienten mit Bewegungserkrankungen – davon über 200 Parkinson Patienten – und Kontrollprobanden wurden mittels eGaIT untersucht. Sowohl die beim PS typischen Veränderungen wie abnehmende Schrittlänge („Kleinschrittigkeit“), Gangunsicherheit und der „schlurfende“ Gang sind objektiv abbildbar, als auch eine automatisierte und individuelle Klassifikation und Vorhersage von Veränderungen der Gangstörungen bei individuellen Patienten. Derzeit werden diese Erkenntnisse auch für andere Erkrankungen des Bewegungsapparates weiter entwickelt. In einem multidisziplinären Ansatz, der auch Sportwissenschaftler, Ingenieure, Informatiker, Physiker, Physiotherapeuten, Medizintechniker und Mediziner umfasst, versuchen wir den Kreis zwischen Bewegung in Gesundheit und bei Bewegungserkrankungen zu erweitern, um mehr über Therapie-relevante „Bewegungssignaturen“ zu lernen, die technisch erhoben werden und den Therapeuten und Patienten unterstützen können. Diese Konzepte sind für eine Bewegungsdiagnostik im Zentrum (alle Sektoren: Akutkliniken, Praxen, Rehakliniken) entwickelt worden und werden derzeit für das Home-Monitoring zur individualisierten Bewegungsanalyse konfiguriert. Dadurch entstehen neue, individualisierte und quantifizierbare Zielparameter für Diagnostik und Therapiemonitoring, die sowohl im Rahmen der klinischen Alltagsversorung, als auch bei klinischen Studien Anwendung finden. PD Dr. med. Jochen Klucken
Positions, Memberships and Honors Employment 1996-1998: Institute for Clinical Chemistry and Laboratory medicine, University Regensburg / Germany 1999-2002: Department of Neurology, University Regensburg / Germany 2002-2005: Department of Neurology, MGH, Harvard Medical School, Boston / USA 2006-2008: Department of Neurology, University Regensburg / Germany 2008- Department of Molecular Neurology, University Hospital Erlangen / Germany Memberships American Society of Neuroscience German Society of Neurology German Parkinson Society German Society of Neuroscience Clinical and scientific focus • Movement disorder, Parkinson’s disease • Automated motion analysis in Parkinson’s disease • Cell biology of neurodegeneration |
|
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Direktor am Zentrum für Informationstechnikgestaltung (ITeG) Universität Kassel, Kassel Ordinarius für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik Universität St. Gallen, St. Gallen Service System Engineering im Bereich der Telemedizin
Die Entwicklung und Bedeutung der Telemedizin wächst rasant. Um Herausforderungen wie denen des demografischen Wandels oder qualitativ hochwertiger, flächendeckender Gesundheitsversorgung zu begegnen, ist dies auch erforderlich. Gerade in diesem Zusammenhang bedarf es einheitlicher technischer und medizinischer Standards aber auch gemeinsamer Bemühungen der beteiligten Anspruchsgruppen von Patienten und deren Angehörigen, Ärzten, Pflegekräften und Kranken- häusern, Krankenversicherungen, medizinischen und technischen Dienstleistern, Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Verbänden und Politik. Um in diesem spannenden Umfeld zielgerichtete Lösungen zu entwickeln, gilt es das System, in dem diese Lösungen entstehen und Anwendung finden, systematisch zu gestalten. Dies beinhaltet insbesondere die Schaffung von Anreizsystemen zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Auch Digitalisierungseffekte und –potentiale können und sollen hier berücksichtigt werden. Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
Univ.-Prof. Dr. Jan Marco Leimeister ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Zentrums für IT-Gestaltung an der Universität Kassel. Er ist außerdem Ordinarius für Wirtschaftsinformatik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen (IWI HSG). Jan Marco Leimeister forscht insbesondere über Gestaltung, Einführung und Management von IT-gestützten Organisationsformen und Innovationen. Seine Forschungsgebiete liegen im Bereich Dienstleistungsengineering und -Management, Digital Business, IT Innovation Management, Crowdsourcing & Open Innovation, Digitale Arbeit, Collaboration & Learning Engineering. Er ist als Editor diverser internationaler Fachzeitschriften und in diversen nationalen und internationalen Gremien aktiv, seine Forschungsprojekte wurden bzw. werden von der DFG, EU, Bundes- und Landesministerien sowie diversen Stiftungen und Unternehmen gefördert. |
|
Direktor der Urologischen Klinik Klinikum Ingolstadt, Ingolstadt (Präsentation als PDF downloaden) OP-Roboter in der Urologie, sind sie noch zu stoppen?
Prof. Dr. Andreas Manseck
Studium 1981-1987 Studium der Humanmedizin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und Centre Hospitalier Universitaire, Tours, Frankreich 2001 Kontaktstudium mit dem Abschluss Gesundheitsökonom (ebs) an der European Business School, Private Wissenschaftliche Hochschule, Oestrich-Winkel Wissenschaftlicher Werdegang 1989 Promotion an der RWTH Aachen 2001 Habilitation an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden 2001 Erlangung der Lehrbefugnis und Genehmigung die Bezeichnung Privatdozent zu führen durch die TU Dresden 2004 Ernennung zum C3-Universitätsprofessor für Urologie durch den Rektor der TU Dresden Beruflicher Werdegang Assistenzarzt der Chirurgischen Abteilung Chefarzt: Priv. -Doz. Dr. V. Kindhäuser St. Josef-Hospital, Oberhausen., Akademisches Lehrkrankenhaus der GHS Essen Assistenzarzt der Urologischen Klinik und Poliklinik Direktor: Prof. Dr. H. Frohmüller Universitätsklinikum der Medizinischen Fakultät der Julius Maximilians Universität Würzburg Assistenzarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. M. Wirth Klinikum der Medizinischen Akademie Dresden (später: Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden) Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. M. Wirth Universitätsklinikum der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden Stellvertreter des Direktors der Klinik und Poliklinik für Urologie Direktor: Prof. Dr. M. Wirth Universitätsklinikum der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden seit 5 / 2004 Direktor der Urologischen Klinik, Klinikum Ingolstadt Arbeitsschwerpunkte Uro-Onkologie Plastisch rekonstruktive Urologie Steintherapie Kinderurologie Robotische Operationen in der Urologie Wissenschaftliche Schwerpunkte Prostatakarzinom Blasenkarzinom Harnröhrenrekonstruktion Robotische Operationen Weitere Aktivitäten Tagungspräsident Deutsches Robotisches Urologie Symposium (DRUS) 2011 in Ingolstadt Vizepräsident der Bayerischen Urologenvereinigung (BUV) seit 2014 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Roboter-assistierte Urologie e.V. (DGRU) seit 2013 |
|
Moderation: |
Lehrstuhl Technische Elektronik, FAU, Erlangen Mehr Lebensqualität und Teilhabe durch Elektronische Assistenzsysteme im Alltag
Damit Telecare/Telemed-Assistenzsysteme erschwinglich sind, müssen Synergiepotentiale mit andere Technologien aus Mobilfunk, Digital Sports, Wellness und Gaming abgeschöpft werden. Risikominimierung technischer Lösung entsteht nicht nur durch MPG konforme Entwicklungen sondern auch durch massenhafte Nutzung in Consumer Märkten. In Zukunft werden Telecare/Telemed Assistenzsysteme unser Leben von der Wiege bis zur Bahre begleiten. Wir wachsen in solche Gesundheitsassistenzsysteme hinein. Diese werden als Hilfen im Alltag wahrgenommen werden, die die Lebensqualität erhöhen und nicht als Bevormundung oder Überwachung. Die Akzeptanz wird dank hoher Integration und Smart Textiles keine Hürde mehr darstellen. Allerdings wird die Problematik der Energieversorgung mobiler Assistenzsysteme bestehen bleiben. Prof. Dr.-Ing. Georg Fischer
1986 - 1992 Studium der Elektrotechnik, Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der RWTH Aachen 1993 - 1996 Doktorand an der Universität Paderbor 1997 Promotion zum Dr.-Ing. Summa Cum Laude 1996 - 2008 Bell Labs Research, Alcatel-Lucent, Forschung /Vorentwicklung Mobilfunk-Basisstationstechnik 2000 Bell Labs DMTS (Distinguished Member of Technical Staff) 2001 Bell Labs CMTS (Consulting Member of Technical Staff) 2001 - 2007 Lehrbeauftragter an der FAU 2008 Berufung auf die W2 Professur für Technische Elektronik an der FAU Interessengebiete: Mobile Assistenzsysteme, Elektronik und Sensorik für Telemed/Telecare, Mikrowellen basierte Sensorik, Energiemanagement in Hard- und Software |